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Erstellt:
22. April 2024, 10:00 Uhr

Emden verleiht Eske Nannen als erster Frau die Ehrenbürgerwürde

Mit Herz und Verstand engagiert, so beschreiben Weggefährten die Gründerin der Kunsthalle

Lesedauer: ca. 2min 38sec
Oberbürgermeister Tim Kruithoff überreichte Eske Nannen die Urkunde zur Ernennung als erste Ehrenbürgerin. Foto: Werner Jürgens

Oberbürgermeister Tim Kruithoff überreichte Eske Nannen die Urkunde zur Ernennung als erste Ehrenbürgerin. Foto: Werner Jürgens ©

Emden Nur sieben Ehrenbürger hatte die Stadt Emden bis zum vergangenen Wochenende. Seit Sonnabend hat sich eine Ehrenbürgerin hinzugesellt. Als erster Frau wurde Eske Nannen diese Auszeichnung in Anerkennung ihres außergewöhnlichen Engagements verliehen. Der offizielle Festakt fand in der Johannes a Lasco Bibliothek statt. Laudator war der 2018 ebenfalls als Ehrenbürger gewürdigte Komiker Otto Waalkes. Aber er war längst nicht der einzige, der der frisch gebackenen Ehrenbürgerin gratulierte.

„Mit Herz und Verstand, genauso habe ich sie kennengelernt, liebe Eske Nannen“, meinte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der sich per Videobotschaft zu Wort meldete. „Ihre Stimme wird gehört und respektiert. Ihren Enthusiasmus und Tatendrang kann sich niemand entziehen. Danke für Ihr Engagement. Danke, dass Sie Ihre Kraft und Lebensenergie weiterhin so unermüdlich ihrer Heimatstadt widmen. Überhaupt haben Sie als waschechte Emderin Ihre Stadt immer in Ihren Herzen getragen.“

Oberbürgermeister Tim Kruithoff wies darauf hin, dass der Beschluss zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Eske Nannen über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig gefasst wurde. Gemeinsam mit Ihrem Mann Henri habe sie durch die Gründung der Kunsthalle mehr als nur ein Zentrum für Kultur ins Leben gerufen. Eske Nannens Vision und ihr unermüdlicher Einsatz „haben dazu beigetragen, Emden als einen bedeutenden Standort zu Kunst und Kultur sowohl national als auch international zu etablieren“, so Kruithoff. „Ihre engagierte Arbeit für das Allgemeinwohl verdient höchste Anerkennung und Respekt. Die Kunsthalle hat sich seit vielen Jahren verschrieben, Generationen für Kunst zu sensibilisieren und zu begeistern Zahlreiche Kinder sind dank der Malschule und musikpädagogischer Programme dazu animiert worden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kunst einen festen Platz im Herzen vieler Emder Bürger und Bürgerinnen hat.“

Die Kunsthalle sei schon eine große Konkurrenz für sein Otto Huus, räumte Otto Waalkes eingangs seiner Laudatio ein. „Aber das verzeihe ich ihr gern“, betonte der Komiker. „Denn für mich als Maler ist es überaus reizvoll, dass ich, immer wenn ich in Emden bin, einen Blick auf meine Vorbilder werfen und von ihnen lernen kann.“ Danach zählte er in Reimform ein Reihe an Malern auf, deren Werke man in der Emder Kunsthalle besichtigen kann und brachte durchaus subtil auf den Punkt, welche wertvolle Schätze dort hängen. „Womit wir wieder bei Eske Nannen sind“, so Otto Waalkes. „Denn der verdanken wir, dass die Kunsthalle immer einen Besuch wert ist.“

Die Geehrte selbst gab sich bescheiden und bedankte sich in ihrer Rede bei ihren vielen Weggefährten, ohne die ihr die hohe Auszeichnung, so Nannen, wohl niemals zuteil geworden wäre. „Mein Fundament ist meine glückliche Kindheit, die mir meine Eltern im Kreis einer großen Familie ermöglicht haben“, sagte Eske Nannen am Samstag. „Sei treu und wahr, dann geht alles klar“, habe ihr einst ihr Vater in ihr Poesiealbum geschrieben. „Diese Aufforderung hat mich durch mein Leben begleitet“, erklärte Eske Nannen, die ihren Blick aber schon wieder nach vorne richtete. „Nun planen wir mit großer Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den nächsten wichtigen baulichen Meilenstein, unseren fünften Bauabschnitt, damit die Kunsthalle als kultureller Leuchtturm der Stadt und der Region weiterleuchten kann.“

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