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22. April 2024, 07:00 Uhr

Kaya Yanar begeistert sein Publikum in Aurich mit persönlichen Anekdoten

„Die Scheidungsrate in der Schweiz liegt bei 48 Prozent, denk‘ mal darüber nach!“:

Lesedauer: ca. 2min 01sec
Spitzbübische Grimassen und eine Pointendichte wie ein Hagelschauer sind das Markenzeichen des Komikers Kaya Yanar. Foto: Katarzyna Siemers

Spitzbübische Grimassen und eine Pointendichte wie ein Hagelschauer sind das Markenzeichen des Komikers Kaya Yanar. Foto: Katarzyna Siemers © Katarzyna Siemers

Das Persönliche im Vordergrund, das kam am Sonnabend hervorragend an bei den Besuchern des Auftritts des Komikers Kaya Yanar. „Ich habe meine Familie immer geliebt, aber wir haben uns nie wirklich verstanden“, gesteht er den um die 2000 Menschen, die in die Auricher Sparkassen-Arena gekommen waren, um das aktuelle Programm „Fluch der Familie“ des aus dem Fernsehen bekannten Künstlers zu erleben.

Der Hauptcharakter in den amüsanten Geschichten des 50-Jährigen ist dabei anfangs sein strenger Vater, der großen Wert auf Integration und Schulbildung seiner Söhne legte. „Er versuchte mir Bruchrechnen beizubringen, scheiterte jedoch an meinen mangelnden Mathekenntnissen und seinen eigenen mangelnden Deutschkenntnissen“, scherzt Kaya Yanar. Auf der anderen Seite steht seine Mutter, die, grundsätzlich viel zu aufgedreht, in Diskussionen stets alle seine Argumente mit dem Basta-Satz „Ich bin deine Mutter!“ entkräftete.

Und dann gibt es noch seinen Bruder, ein Mathegenie, das ihm aber nicht unähnlicher sein könnte. Als Yanar ankündigte, seine Schweizer Freundin zu heiraten, reagierte dieser mit dem Satz: „Die Scheidungsrate in der Schweiz liegt bei 48 Prozent, denk‘ mal darüber nach!“

Den zweiten Teil seines Programms widmet Yanar seinem Leben als Familienvater. Diese Rolle habe er während der Corona-Zeit sehr gut üben können, zu Hause und faktisch mit Berufsverbot belegt. Aber das, was Yanar erzählt, ist nie wehleidig oder meckernd zu verstehen. Er möchte sein Publikum unterhalten, das ist an jeder seiner Bewegungen, an jeder seiner Grimassen festzustellen.

Und doch, zwischen den Gags, die in kürzester Zeit und ohne Hänger aufeinanderfolgen, übt Kaya Yanar auch vorsichtige Kritik. „Ist es kulturelle Aneignung, wenn ich einen Inder parodiere?“, fragt er zum Beispiel ins Publikum und gibt die Antwort gleich selbst: Natürlich nicht. Und er könne auch gar nicht anders – das Nachahmen unterschiedlichster Sprachen und Dialekte sei für ihn etwas ganz Natürliches. Seine Zuschauer sahen das offensichtlich genauso und gönnten Yanar immer wieder laute Lacher und viel, sehr viel Applaus.

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