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24. April 2024, 06:30 Uhr

Lesung: Gedichte von Ruth Schmidt Stockhausen begeistern in Rastede

Die Marienhafer Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 las im Rasteder Palais aus Werken der Künstlerin.

Lesedauer: ca. 2min 10sec
Zu dem Aquarell „Brandung im Mondlicht“ von 1982 trug Ursula Braune den passenden Text vor: „Gleißendes Mondlicht wandelt die Brandung in ein Traum-Meer mit silbernen Kronen aus Spitzen und Diamanten“. Foto: Palais Rastede

Zu dem Aquarell „Brandung im Mondlicht“ von 1982 trug Ursula Braune den passenden Text vor: „Gleißendes Mondlicht wandelt die Brandung in ein Traum-Meer mit silbernen Kronen aus Spitzen und Diamanten“. Foto: Palais Rastede © Palais Rastede

Dornum/Rastede Noch bis zum 19. Mai werden rund 80 Werke der vielseitigen Künstlerin Ruth Schmidt Stockhausen (geboren 1922 auf Norderney, gestorben 2014 in Dornum) im Palais Rastede gezeigt (der KURER berichtete). Die kreative Frau mit dem Kürzel RSS war nicht nur eine begnadete Malerin und Bildhauerin, sie schuf auch Kunstwerke aus Stoff und allen möglichen Materialien, die sie in der Natur fand.

„Zu Bildern muss man den Weg sich bahnen“ haben Klaus und Ann Hentschel von der Ruth Schmidt Stockhausen Stiftung die von ihnen konzipierte Ausstellung überschrieben. Es ist der erste Teil eines Gedichts, das RSS 2012 verfasst hatte. „Worte/ treffen schneller/sie
können/fliegen“, lautet der zweite Teil.

Zu etlichen Bildern wurden dazu passende Gedichte von Ruth Schmidt Stockhausen gestellt, die das Ehepaar Hentschel in dem Bildband „Strandwanderung“ veröffentlicht hat. Am Sonnabend trugen Gesa Dirks und Ursula Braune von der Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 in einer Lesung im Palais Ras-tede Gedichte von RSS vor und zeigten dazu Werke von ihr, die Wattenmeer-Stimmungen wiedergeben – den Wechsel von Ebbe und Flut, bedrohliche Wellen und Wolken, die endlose Weite des Meeres und des Strandes und die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt, die dort zu Hause ist. Braune und Dirks gaben den interessierten Zuhörern jeweils viel Betrachtungszeit, damit sie Bild und Worte auf sich einwirken lassen konnten. Bei der Lesung erhielten sie auch einen Eindruck von den vielen künstlerischen Facetten der ostfriesischen Künstlerin, die sich nicht in ein Schlagwort fassen lassen.

„Warum Malen?“, hat Ruth Schmidt Stockhausen einen Text überschrieben, der ihre Kunst am besten beschreibt. „Mit allen Sinnen habe ich aufgenommen. Alles Erlebte prägte sich ein, es ruht und reift. Aus irgendeinem Anlass geweckt, tauchen aus dem Fundus Farben, Formen, Strukturen auf, die sich zu Neuem bilden. Es kommt und geht wie Ebbe und Flut. Ich führe nur aus. ‚Farben sehen‘ bedeutet für mich gleichsam ‚Musik hören‘ und umgekehrt. Gegenständlich und abstrakt sind für mich Ausdrucksmöglichkeiten und kein Richtungsdiktat. Mein Bestreben bleibt, beides in Einklang zu bringen und vielleicht das, was wir nicht sehen können, fühlbar zu machen.“

Die zweite Lesung, die am Sonntag, 28. April, um 15 Uhr stattfinden sollte, fällt leider aus, weil zu wenige Anmeldungen eingegangen sind.

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