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19. April 2024, 06:30 Uhr

Mühlenbeirat im Landkreis Aurich gründet sich neu

Jetzt besteht auch eine Rechtsform. Die ist vor allem zur Absicherung wichtig.

Lesedauer: ca. 2min 18sec
Mitglieder des Mühlenbeirats ließen sich am Mittwoch die Neßmersieler Mühle zeigen, deren Restaurierung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Foto: Hauke Eilers-Buchta

Mitglieder des Mühlenbeirats ließen sich am Mittwoch die Neßmersieler Mühle zeigen, deren Restaurierung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Foto: Hauke Eilers-Buchta © heb

Neßmersiel Der „Kommunale Mühlenbeirat im Landkreis Aurich“ hat einen bedeutenden Schritt in seiner Entwicklung gemacht, indem er eine offizielle Rechtsform angenommen hat. Im Vereinsregister eingetragen ist der Verein zwar noch nicht, doch die Verantwortlichen zeigten sich zuversichtlich, dass auch dieser letzte Schritt in Kürze vollzogen werden kann. Gegründet als informelle Zusammenkunft im Jahr 1991, beschloss das Gremium im April 2022, sich zu einem eingetragenen Verein zu entwickeln. Dieser Schritt wurde notwendig, da zuvor die Bankkonten des Beirats als Privatkonten des Geschäftsführers geführt wurden, was rechtliche Bedenken aufwarf.

Fredy Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Großheide, ist erster Vorsitzender des neuen Vereins, zweiter Vorsitzender ist Erwin Adams (Bürgermeister der Gemeinde Großefehn) und als Schatzmeisterin ist Annette Lang aus der Gemeinde Ihlow im Einsatz.

Trotz der formalen Veränderungen bleibt der Zweck des Mühlenbeirats unverändert: Der Beirat fördert auch in Zukunft kulturell bedeutsame Sanierungsmaßnahmen an historischen Mühlen im Landkreis Aurich aus den Mitteln des Mühlenpools. Diese Maßnahmen konzentrieren sich auf die Instandsetzung, nicht aber auf umfassendere Reparaturen. Der Zuschuss des Beirats deckt ein Drittel der tatsächlich gezahlten und nachgewiesenen Bruttokosten für die Sanierungsarbeiten ab, vorausgesetzt, dass die Kommune ebenfalls ein Drittel der Gesamtkosten trägt. Das letzte Drittel müssen die Eigentümer der jeweiligen Mühlen selbst aufbringen.

Um den Mühlenpool zu finanzieren, zahlen die Mitgliedskommunen des Beirats jährlich 1250 Euro pro Mühle ein. Der Landkreis Aurich beteiligt sich ebenfalls und trägt die Hälfte aller Beitragszahlungen. Alle Kommunen im Kreis, mit Ausnahme von Juist und Wiesmoor, gehören dem Beirat an. Die meisten historischen Mühlen befinden sich in der Stadt Aurich und der Gemeinde Großefehn, die jeweils fünf solcher Bauwerke besitzen.

Erwin Adams betonte die Bedeutung der Mühlen als integraler Bestandteil der Kulturlandschaft, während Fredy Fischer die unterstützende Rolle des Mühlenbeirats bei teuren Sanierungsprojekten hervorhob. Der Beirat trifft sich einmal oder zweimal im Jahr, um über Anträge zu beraten und zu entscheiden. Die Anzahl der Anträge variiert dabei, wie Fischer mitteilte.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Nutzung der Mittel aus dem Mühlenpool ist die Restaurierung der Neßmersieler Mühle, wo am Mittwoch eine Beiratssitzung stattfand. Die Mühle erhielt in den letzten Jahren umfangreiche Renovierungen und eine Begegnungsstätte, die auch für lokale Veranstaltungen genutzt werden kann. Trotz dieser Fortschritte ist die Restaurierung des Galerieholländers noch nicht vollständig abgeschlossen, da die Mühle ihre Flügel und einen Mahlgang zurückbekommen soll. Architekt Ulrich Kersten bot während einer Führung durch das Bauwerk interessante Einblicke in die Restaurierungs- und Baugeschichte der Mühle.

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