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13. April 2024, 06:30 Uhr

Dornum: Erweiterung des Windparks ist vom Tisch

In einer hitzigen Sitzung des Dornumer Gemeinderats wurde ein Antrag diskutiert, der den Windpark Roggenstede erweitern sollte. Buhrufe und Applaus begleiteten die Debatte, während Bürgermeister Uwe Trännapp sich gegen den Antrag aussprach. Erfahre, warum die Erweiterung abgelehnt wurde und wie die Diskussion um Windenergie in Dornum weitergeht.

Lesedauer: ca. 2min 19sec
Der Windpark in Roggenstede wird nicht verdichtet, der Antrag von CDU/FBI scheiterte im Dornumer Rat. Foto: Ute Bruns

Der Windpark in Roggenstede wird nicht verdichtet, der Antrag von CDU/FBI scheiterte im Dornumer Rat. Foto: Ute Bruns © Bruns ubr

Dornum In einer hitzigen Sitzung des Dornumer Gemeinderats am Donnerstagabend wurde ein Antrag der Ratsgruppe aus Freier Bürgerschutz Initiative (FBI) und CDU diskutiert, der vorsah, den Windpark Roggenstede um bis zu drei weitere gemeindeeigene Windenergieanlagen zu erweitern. Es kam zu Buhrufen und Applaus seitens der Zuschauer in der Turnhalle am Tief. Die Diskussion drehte sich um die Akzeptanz von Windenergie in der Bevölkerung, wobei auch argumentiert wurde, dass die Bevölkerung in Dornum Windenergie in der Form nicht mehr akzeptiere. Bürgermeister Uwe Trännapp (SPD) äußerte sich gegen den Antrag, der schließlich mit fünf Ja- und acht Nein-Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt wurde.

Vor allem aus Reihen der SPD gab es dabei zahlreiche Nein-Stimmen (und eine Stimme für den CDU/FBI-Antrag sowie eine Enthaltung). Zuvor erläuterte Angela Harm-Rehrmann (Ortsvorsteherin in Schwittersum) von der SPD, dass der Antrag in ihrer Partei kontrovers diskutiert wurde. Einerseits sehe man natürlich die notwendige Finanzierung des Haushalts innerhalb der Gemeinde, andererseits bemerke man jedoch auch, wie belastet die Bevölkerung in Roggenstede von der Windkraft bereits ist, so die Politikerin. „Wir müssen uns um die Finanzierung kümmern“, stellte Harm-Rehrmann klar. Dies solle ihrer Ansicht nach auch durch Windkraft erfolgen – allerdings nicht in Roggenstede. Stattdessen solle man innerhalb der Gemeinde Dornum einen alternativen Standort finden. „Dabei müssen wir auch die Bürger mit einbeziehen“, so Harm-Rehrmann abschließend.

Lindena mit Beschwerde über Akustik

Im Anschluss ergriff erneut Jibbe Lindena (CDU/FBI) das Wort und äußerte, dass er von der Wortmeldung seitens Gerhard Iderhoff nichts verstanden habe. Dafür machte er die Akustik in der Turnhalle verantwortlich. Diese war in der Tat nicht optimal und wurde von mehreren Ratsmitgliedern und Bürgern bemängelt. Lindena verteidigte den diskutierten Antrag und teilte mit, dass sich dieser auf genehmigte Flächen beziehen würde. Der Abstand der einzelnen Windräder sei hier über den gesetzlichen Vorgaben. Dafür erntete das Ratsmitglied erneut Missstimmung von der Zuschauertribüne.

Das aktuelle Tempo des Ausbaus von regenerativen Energien, die von der Bundesregierung gefordert werden, sei zu langsam. Durch den Ausstieg aus Atom- und Kohleenergie würden somit Blackouts in Deutschland drohen. Dennoch habe er „Verständnis für alle, die sich gestört fühlen“. Vor der abschließenden Abstimmung rief Lindena noch dazu auf, „für die Zukunft zu planen.“ Ein letzter Versuch, doch noch für den Antrag von CDU/FBI zu werben. Doch dieser blieb ohne Erfolg, der Gemeinderat stimmte letztlich gegen den Antrag. Eine Verdichtung des Windparks Roggenstede ist damit vom Tisch, wohl nicht aber das Thema Windkraft in Dornum selbst.

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