Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
22. April 2024, 16:16 Uhr

28 Ärzte aus der Region schicken einen Brandbrief nach Aurich

So einen Protestbrief gab es noch nie: Die niedergelassenen Ärzte aus dem Norderland haben sich zusammengetan und Forderungen an die Kreispolitik geschickt. Der Tenor: Die Gesundheitsversorgung in Norden ist „im freien Fall“.

Lesedauer: ca. 1min 45sec
Das Klinikum in Norden: Ist die Versorgung gefährdet?

Das Klinikum in Norden: Ist die Versorgung gefährdet? © Edzards-Tschinke met

Norden Ein so großen Protest gegen die Trägergesellschaft der ostfriesischen Kliniken und die Politik hat es noch nicht gegeben: 28 niedergelassene Ärzte aus Norden und dem Norderland haben einen Protestbrief nach Aurich geschickt. Adressaten sind Landrat Olaf Meinen und alle Kreistagsfraktionen.

Die zentrale Kritik der Ärzte: Sie können in ihren Praxen die „desolaten Zustände der Gesundheitsversorgung“ nicht mehr kompensieren. Deswegen müsse es nun feste Vereinbarungen zwischen dem Kreis, der Trägergesellschaft und den lokalen Politikern geben. Im Mittelpunkt der Kritik: Die Zustände im Norder „Krankenhaus“. Die Versorgung in dem Haus werde „vorsätzlich zerstört“.

Der Protestbrief kommt zur rechten Zeit. Morgen Abend hat die Kreis-CDU zu einer Informationsveranstaltung über die stationäre Gesundheitsversorgung eingeladen (18 Uhr, EEZ Aurich). Mit dabei: Landrat Olaf Meinen und der Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dirk Balster.

Er dürfte auch der Hauptadressat einer weiteren zentralen Forderung der Norder Ärzte sein: „Der Kommunikationsstil muss sofort geändert werden“. Mitarbeiter, Arztpraxen, Rehakliniken, Medien und Presse, Arbeitgeber, die Bevölkerung und Touristen müssten „regelmäßig und wahrheitsgemäß über die Versorgungssituation am Krankenhausstandort Norden informiert werden“. Ob Balster morgen Abend auf diese Kritik reagieren wird, ist unklar. Doch auch rein fachlich sprechen die Ärzte Klartext. Sie fordern für Norden eine Basis-Notfallversorgung samt Intensivstation, Beatmungsbetten, Schockraum, Röntgen und Computertomographie – und das 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche.

In das Auricher Klinikum werde dagegen weiter investiert, obwohl es laut Plan auch mit Gründung der Zentralklinik geschlossen werden solle.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Das könnte Sie auch interessieren: